Während einer Schwangerschaft sind die werdenden Eltern mit vielen neuen Situationen sowie wichtigen Entscheidungen konfrontiert, wie zum Beispiel: “In welcher Farbe streiche ich das Kinderzimmer?”.
Aber mal Spaß beiseite: Eine der wohl wichtigsten Entscheidungen im Laufe einer Schwangerschaft ist, welche Art von Geburt man sich für sein Baby und sich selbst vorstellen kann, beziehungsweise welche aus gesundheitlicher Sicht die beste Wahl ist. Deshalb möchten wir Euch heute einen Überblick über die verschiedenen Arten von Geburten verschaffen und Euch auf diese Weise hoffentlich bei der Entscheidung behilflich sein.
Natürliche Geburt im Krankenhaus
Die vaginale Geburt im Krankenhaus ist wohl die häufigste Form der Geburt. Das Wort “natürlich” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass keine Komplikationen im medizinischen Sinn auftreten.
Grundsätzlich kann bei einer Geburt im Krankenhaus zwischen einer ambulanten und einer stationären Geburt unterschieden werden. Ambulant bedeutet, dass die Mutter sozusagen “nur” für die Geburt ins Krankenhaus geht und dieses wenige Stunden danach schon wieder verlassen darf. Dies ist natürlich nur möglich, sofern keine Komplikationen auftreten und es medizinisch unbedenklich ist, Mutter und Kind direkt nach der Geburt wieder zu entlassen. Verbringt die frisch gebackene Mama die ersten Tage nach der Geburt bereits zu Hause (Wochenbett), so sollte ihr eine Hebamme unterstützend zur Seite stehen und Hausbesuche abstatten. Kleiner Tipp: Rechtzeitig vor der Geburt die Hebamme für die Betreuung organisieren. Eine gute Anlaufstelle hierfür bietet das österreichische Hebammengremium. Bei einer stationären Geburt bleiben Mutter und Kind nach der Geburt für ca. vier weitere Tage im Krankenhaus und werden dort von Stillberater*innen und Hebammen betreut.
Wer plant, sein Kind im Krankenhaus auf die Welt zu bringen, muss sich dafür rechtzeitig beim Krankenhaus seiner Wahl anmelden. Die Fristen hierfür variieren. Oft ist es auch möglich, im ausgewählten Krankenhaus gleich an einem Geburtsvorbereitungskurs teilzunehmen.
Für die Geburt selbst kann die Schwangere zwischen verschiedenen Geburtspositionen entscheiden. Hier gibt es kein richtig oder falsch, sondern es kommt nur darauf an, was sich für die werdende Mutter gut anfühlt und den Geburtsvorgang vereinfacht. Es ist auch möglich, während der Geburt zwischen verschiedenen Positionen zu wechseln. Außerdem gibt es verschiedene Hilfsmittel, die sowohl den Schmerz erträglicher machen, als auch bei der Entspannung helfen sollen. Bei einer Geburt im Liegen entbindet die Frau im Geburtsbett in liegender beziehungsweise leicht aufrechter Haltung. Die Beine werden angewinkelt und die Lehne des Bettes kann angepasst werden. Als Alternative zur liegenden Position kann die Frau auch im Vierfüßlerstand stehen und sich dabei an einer Sprossenwand oder einem Geburtsseil festhalten. Das entlastet nicht nur den Rücken, sondern bietet auch eine Unterstützung, da sich viele Frauen bei der Entbindung gerne an einem Gegenstand festhalten.
Kaiserschnitt
In manchen Fällen kann es notwendig sein, dass eine “normale” Geburt aus gesundheitlichen Gründen der Mutter oder des Kindes nicht möglich ist. Beispielsweise bei Erkrankungen der Mutter, wenn die Wehen nicht stark genug sind oder wenn das Baby nicht in der richtigen Position im Bauch liegt. Oft wird dann schon im Vorhinein ein Kaiserschnitt geplant.
Allerdings kann es auch während einer vaginalen Geburt zu unvorhersehbaren Komplikationen kommen. Dann wird ein Not-Kaiserschnitt durchgeführt. Dass ein Kaiserschnitt einen operativen Eingriff darstellt und nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, dessen muss man sich bewusst sein. Der Eingriff wird unter Regionalanästhesie unternommen. Das bedeutet, dass nur die relevanten Regionen des Körpers betäubt werden (Stichwort Kreuzstich: dabei werden Rückenmarksnerven regional betäubt, sodass zwar ein großer Körperbereich betäubt ist, man aber bei Bewusstsein bleibt). Der Bauchraum wird durch einen Schnitt geöffnet und das Herausheben des Kindes dauert ca. 30-45 Minuten.
Nach einer Kaiserschnitt-Geburt müssen Mutter und Kind ungefähr eine Woche im Krankenhaus bleiben. Insbesondere die Wundheilung der Mama sollte gut beobachtet werden. Viele Frauen, die diese Art der Geburt hatten, berichten außerdem, dass sie einige Tage nach der Geburt noch immer erschöpft davon waren und Zeit gebraucht haben, um wieder auf die Beine zu kommen.
Die natürliche Hausgeburt
Nur ca. 1,5 Prozent der Geburten in Österreich finden in den eigenen vier Wänden statt. Doch woran liegt das? Zum einen sind Hausgeburten relativ teuer, denn nur ein Teil der Kosten wird von der Sozialversicherung rückerstattet. Zum anderen werden Geburten stark im medizinischen Kontext gesehen, weshalb viele Mütter es bevorzugen, ihr Kind im Krankenhaus zur Welt zu bringen. Gerade um auch eine gewisse Sicherheit zu haben, sollten Komplikationen auftreten.
Entscheidet frau sich für eine Hausgeburt, so ist es wichtig, rechtzeitig eine Hebamme zu finden. Diese betreut einen bereits während der Schwangerschaft, wodurch oftmals eine starke persönliche Bindung zwischen der Mama und der Hebamme entsteht. Gerade diese Tatsache trägt dazu bei, dass Gebärende sich zum Zeitpunkt der Geburt gut aufgehoben fühlen, was wiederum zu einem positiven Geburtsverlauf beiträgt.
Eine Hausgeburt ist genauso sicher wie eine Geburt im Krankenhaus, sofern sowohl Mutter als auch Kind gesundheitlich in einem guten Zustand sind.
Gibt es Risikofaktoren wie beispielsweise Lageanomalie des Babys, Mehrlingsschwangerschaften oder Erkrankungen der Mutter kann eine Hebamme den Wunsch auf eine Hausgeburt ablehnen.
Ist diese jedoch medizinisch unbedenklich, gilt es, die Wohnung beziehungsweise das Haus auf die Geburt vorbereiten. Dafür machen Hebammen oft Hausbesuche und besprechen mit den werdenden Eltern, welche Anschaffungen, wie beispielsweise eine wasserfeste Unterlage, noch für die Geburt getätigt werden müssen. Empfehlenswert ist, sich auch bei einer geplanten Hausgeburt trotzdem im nächstgelegenen Spital anzumelden, für den Fall, dass während der Geburt Komplikationen auftreten.
Ob eine Hausgeburt für einen selbst das richtige ist, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Natürlich gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile und jede Mama muss für sich selbst entscheiden, wie sie sich bei der Geburt am wohlsten fühlt. Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Abhängig vom jeweiligen Hebammen-Tarif liegt der Preis für eine Geburt in den eigenen vier Wänden bei ungefähr 1.400 bis 1.600 Euro. Eine teilweise Rückerstattung ist durch die Krankenkasse möglich, welche 80% des geltenden Kassentarifs für Hebammen/Vorsorgeuntersuchungen/Geburten übernimmt.
Gebären im Geburtshaus
Ist das eigene Zuhause nicht ideal geeignet für eine Geburt, aber eine ruhige und familiäre Atmosphäre ist der Gebärenden dennoch wichtig, dann ist die Geburt in einem Geburtshaus eine gute Alternative zur Hausgeburt.
Die Ausstattung ist an Kreißsaal Zimmer der Krankenhäuser angelehnt, wobei weniger technisch-medizinische Geräte zur Verfügung stehen.
Die Geburt wird nur von einer Hebamme betreut. Ansonsten darf noch der oder die Partner*in anwesend sein und in manchen Fällen ist auch ein Gynäkologe beziehungsweise eine Gynäkologin vor Ort.
Ähnlich wie bei einer Hausgeburt darf eine Geburt im Geburtshaus nur stattfinden, sofern sie unbedenklich ist. Treten während der Geburt Schwierigkeiten auf, wird die Mutter in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht.
Wassergeburt
Diese Art der Geburt geht auf den französischen Gynäkologen Frédéric Leboyer zurück. Schon im alten Ägypten sollen Frauen ihre Kinder in Wasserbecken zur Welt gebracht haben. Heutzutage gibt es schon in fast allen österreichischen Spitälern eine Geburtsbadewanne oder ein Gebärbecken. Bei Kreißsaalführungen gibt es oft die Möglichkeit, das Becken schon während der Schwangerschaft mal auszuprobieren und sich damit vertraut zu machen. Wenn frau sich entschließt, auf diese Weise zu entbinden, sollte sie dies dem Krankenhaus schon so früh wie möglich sagen, damit die Geburt entsprechend vorbereitet werden kann. Was ist der Unterschied zwischen Geburtsbadewanne und Geburtsbecken? Geburtsbadewannen sind fest verbaut, während Geburtsbecken beweglich und theoretisch überall aufstellbar sind.
Die Becken fassen ca. 600-700 Liter Wasser und sind relativ tief. Die Formen variieren von rund über oval bis zu sechseckig. Die Wassertemperatur beträgt zwischen 30 und 37 Grad bei der Geburt, kann aber natürlich entsprechend den Bedürfnissen der Schwangeren angepasst werden.
Oft gibt es auch eine Stufe im Becken, auf die sich die Schwangere setzen kann. Haltegriffe an den Wänden sind immer vorhanden.
Das Becken lässt genug Platz, sodass ein Arzt oder die Hebamme im Notfall eingreifen kann. Wenn die Voraussetzungen passen, kann eine Wassergeburt auch zu Hause durchgeführt werden. Dies muss aber mit einer Hebamme sorgfältig geplant und für die Installation sollte genügend Zeit einkalkuliert werden.
Wie läuft eine Wassergeburt ab?
Prinzipiell unterscheidet sich der Ablauf einer Wassergeburt kaum von einer Entbindung ohne Wasser. Der gravierende Unterschied besteht darin, dass frau bei der Geburt mit dem Großteil des Körpers unter Wasser liegt.
Wie die Vorbereitung auf die Entbindung stattfindet, ist von Spital zu Spital unterschiedlich. Oft wird ein Einlauf durchgeführt, um zu verhindern, dass das Wasser später verunreinigt wird. Manchmal wird ein fixer Venenzugang gelegt, denn das erleichtert die Verabreichung von Medikamenten in einer fortgeschrittenen Phase der Geburt.
Das warme Wasser hat oft eine beruhigende Wirkung auf Entbindende und auch der Schwebezustand im Wasser trägt zu mehr Entspannung bei.
Das Wichtigste bei einer Wassergeburt ist, dass stets genug Personen im Raum anwesend sind, sodass die Gebärende im Notfall schnell aus dem Wasser gehoben werden kann. Prinzipiell sind immer die Hebamme, ein Arzt oder eine Ärztin, der Geburtspartner oder die Geburtspartnerin und eine weitere Person bei der Geburt dabei.
Oft haben Schwangere die Sorge, das Baby könnte im Wasser ertrinken. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, denn Neugeborene verfügen über einen natürlichen Reflex, der sie daran hindert, unter Wasser Luft zu holen.
Die Nachgeburtsphase kann sowohl im Wasser als auch im Trockenen stattfinden.
Was sind die Nachteile einer Wassergeburt?
Das Risiko von Geburtsverletzungen wie zB. Dammriss wird gesenkt
Schmerzen während Wehen werden als weniger stark empfunden
In der Eröffnungsphase ist die Dauer der Wehen kürzer
Schmerzmittel werden nicht so häufig angewendet
Eine Wassergeburt ist mit weniger Stress für die Gebärende verbunden
Die Geburt ist für das Baby sanfter, da es zuerst auf ein Element (Wasser) trifft, das ihm bereits bekannt ist
Was sind die Nachteile einer Wassergeburt?
Während dem Geburtsvorgang ist keine PDA möglich
Bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein
Es kann zu Verzögerungen kommen, da die Gebärende im Notfall erst aus dem Becken gehoben werden muss
Voraussetzungen für eine Wassergeburt:
Bestimmte Risikogruppen sollten von einer Wassergeburt absehen, da diese einfach zu gefährlich wäre.
Schwangere mit Infektionen zB. HIV
Schwangere mit schwierigem Schwangerschaftsverlauf
Frauen, die schon Fehlgeburten erlebt haben
Wenn das Becken der Mutter in einem Missverhältnis zum Kopf des Kindes steht
Risikoschwangerschaften, bei denen ein Kaiserschnitt durchgeführt werden sollte
Abbruch einer Wassergeburt, wenn während der Entbindung Komplikationen wie zum Beispiel eine Verfärbung des Fruchtwassers auftreten
HypnoBirthing
Die Techniken des HypnoBirthing wurden von Marie F. Mongan entwickelt. Die Idee dahinter ist, dass jede Frau schmerzfrei entbinden kann, so lange sie sich entsprechend auf die Geburt vorbereitet. Es geht darum, bestimmte Entspannungs- und Visualisierungstechniken zu üben und diese bei der Entbindung abzurufen.
Das Ziel ist, mögliche Sorgen und Ängste vor eine Geburt zu thematisieren, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und hinter sich zu lassen. Denn gerade die Angst vor Schmerzen kann dazu führen, dass diese während der Geburt als noch schlimmer empfunden werden. Frau verkrampft sich aus Angst noch mehr, was die Ausschüttung wichtiger Hormone hemmt, wie beispielsweise Oxytocin und Endorphine, die schmerzlindernd wirken.
Die Lösung liegt laut Marie F. Mongan in der Selbsthypnose. Schwanger lernen dabei, einen Zustand von Trance und Entspannung zu erreichen. Das Unterbewusstsein ist in solch einer Trance besonders empfänglich für positive Botschaften. Ängste können in diesem Zustand durch schöne Bilder und Assoziationen ersetzt werden. Frau soll den Umgang mit den Wehen erlernen. Dafür gibt es verschiedene Techniken:
Entspannungstechniken: Setzen von mentalen Ankern, entspannende Massagen durch den Geburtspartner, Progressive Muskelentspannung
Atemtechniken: Schlafatmung, Geburtsatmung
Visualisierungstechniken: gedankliche Bilder wie die “öffnende Blume” oder die Regenbogenentspannung
Es wird empfohlen, ab der 15. Schwangerschaftswoche mit dem Üben der Techniken zu beginnen, um sich diese ohne Zeitdruck anzueignen.
Zum Erlernen der Techniken kann man entweder Seminare von Hebammen oder zertifizierten HypnotherapeutInnen besuchen, oder im Selbststudium mit Buch und Audio-CD üben.
Natürlich ist HypnoBirthing kein Versprechen, eine absolut schmerzfreie Geburt zu erleben. Jedoch hat sich gezeigt, dass Frauen durch diese Geburtsvorbereitung gelassener und weniger ängstlich während der Geburt sind. Außerdem kommen Schmerzmittel seltener zum Einsatz.
Ganz gleich, auf welche Weise eine Schwangere entbinden möchte, das Wichtigste ist, dass sie sich dabei wohlfühlt. Denn wenn die werdende Mutter entspannt ist, so ist die Geburt nicht nur für sie, sondern auch für ihr Baby ein schönes und positives Erlebnis.
Entscheidung vor der Geburt: Wie und wo kann eine Entbindung stattfinden?
Während einer Schwangerschaft sind die werdenden Eltern mit vielen neuen Situationen sowie wichtigen Entscheidungen konfrontiert, wie zum Beispiel: “In welcher Farbe streiche ich das Kinderzimmer?”.
Aber mal Spaß beiseite: Eine der wohl wichtigsten Entscheidungen im Laufe einer Schwangerschaft ist, welche Art von Geburt man sich für sein Baby und sich selbst vorstellen kann, beziehungsweise welche aus gesundheitlicher Sicht die beste Wahl ist.
Deshalb möchten wir Euch heute einen Überblick über die verschiedenen Arten von Geburten verschaffen und Euch auf diese Weise hoffentlich bei der Entscheidung behilflich sein.
Natürliche Geburt im Krankenhaus
Die vaginale Geburt im Krankenhaus ist wohl die häufigste Form der Geburt. Das Wort “natürlich” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass keine Komplikationen im medizinischen Sinn auftreten.
Grundsätzlich kann bei einer Geburt im Krankenhaus zwischen einer ambulanten und einer stationären Geburt unterschieden werden. Ambulant bedeutet, dass die Mutter sozusagen “nur” für die Geburt ins Krankenhaus geht und dieses wenige Stunden danach schon wieder verlassen darf. Dies ist natürlich nur möglich, sofern keine Komplikationen auftreten und es medizinisch unbedenklich ist, Mutter und Kind direkt nach der Geburt wieder zu entlassen. Verbringt die frisch gebackene Mama die ersten Tage nach der Geburt bereits zu Hause (Wochenbett), so sollte ihr eine Hebamme unterstützend zur Seite stehen und Hausbesuche abstatten. Kleiner Tipp: Rechtzeitig vor der Geburt die Hebamme für die Betreuung organisieren. Eine gute Anlaufstelle hierfür bietet das österreichische Hebammengremium.
Bei einer stationären Geburt bleiben Mutter und Kind nach der Geburt für ca. vier weitere Tage im Krankenhaus und werden dort von Stillberater*innen und Hebammen betreut.
Wer plant, sein Kind im Krankenhaus auf die Welt zu bringen, muss sich dafür rechtzeitig beim Krankenhaus seiner Wahl anmelden. Die Fristen hierfür variieren.
Oft ist es auch möglich, im ausgewählten Krankenhaus gleich an einem Geburtsvorbereitungskurs teilzunehmen.
Für die Geburt selbst kann die Schwangere zwischen verschiedenen Geburtspositionen entscheiden. Hier gibt es kein richtig oder falsch, sondern es kommt nur darauf an, was sich für die werdende Mutter gut anfühlt und den Geburtsvorgang vereinfacht. Es ist auch möglich, während der Geburt zwischen verschiedenen Positionen zu wechseln.
Außerdem gibt es verschiedene Hilfsmittel, die sowohl den Schmerz erträglicher machen, als auch bei der Entspannung helfen sollen.
Bei einer Geburt im Liegen entbindet die Frau im Geburtsbett in liegender beziehungsweise leicht aufrechter Haltung. Die Beine werden angewinkelt und die Lehne des Bettes kann angepasst werden.
Als Alternative zur liegenden Position kann die Frau auch im Vierfüßlerstand stehen und sich dabei an einer Sprossenwand oder einem Geburtsseil festhalten. Das entlastet nicht nur den Rücken, sondern bietet auch eine Unterstützung, da sich viele Frauen bei der Entbindung gerne an einem Gegenstand festhalten.
Kaiserschnitt
In manchen Fällen kann es notwendig sein, dass eine “normale” Geburt aus gesundheitlichen Gründen der Mutter oder des Kindes nicht möglich ist. Beispielsweise bei Erkrankungen der Mutter, wenn die Wehen nicht stark genug sind oder wenn das Baby nicht in der richtigen Position im Bauch liegt. Oft wird dann schon im Vorhinein ein Kaiserschnitt geplant.
Allerdings kann es auch während einer vaginalen Geburt zu unvorhersehbaren Komplikationen kommen. Dann wird ein Not-Kaiserschnitt durchgeführt.
Dass ein Kaiserschnitt einen operativen Eingriff darstellt und nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, dessen muss man sich bewusst sein.
Der Eingriff wird unter Regionalanästhesie unternommen. Das bedeutet, dass nur die relevanten Regionen des Körpers betäubt werden (Stichwort Kreuzstich: dabei werden Rückenmarksnerven regional betäubt, sodass zwar ein großer Körperbereich betäubt ist, man aber bei Bewusstsein bleibt). Der Bauchraum wird durch einen Schnitt geöffnet und das Herausheben des Kindes dauert ca. 30-45 Minuten.
Nach einer Kaiserschnitt-Geburt müssen Mutter und Kind ungefähr eine Woche im Krankenhaus bleiben. Insbesondere die Wundheilung der Mama sollte gut beobachtet werden. Viele Frauen, die diese Art der Geburt hatten, berichten außerdem, dass sie einige Tage nach der Geburt noch immer erschöpft davon waren und Zeit gebraucht haben, um wieder auf die Beine zu kommen.
Die natürliche Hausgeburt
Nur ca. 1,5 Prozent der Geburten in Österreich finden in den eigenen vier Wänden statt. Doch woran liegt das? Zum einen sind Hausgeburten relativ teuer, denn nur ein Teil der Kosten wird von der Sozialversicherung rückerstattet. Zum anderen werden Geburten stark im medizinischen Kontext gesehen, weshalb viele Mütter es bevorzugen, ihr Kind im Krankenhaus zur Welt zu bringen. Gerade um auch eine gewisse Sicherheit zu haben, sollten Komplikationen auftreten.
Entscheidet frau sich für eine Hausgeburt, so ist es wichtig, rechtzeitig eine Hebamme zu finden. Diese betreut einen bereits während der Schwangerschaft, wodurch oftmals eine starke persönliche Bindung zwischen der Mama und der Hebamme entsteht. Gerade diese Tatsache trägt dazu bei, dass Gebärende sich zum Zeitpunkt der Geburt gut aufgehoben fühlen, was wiederum zu einem positiven Geburtsverlauf beiträgt.
Eine Hausgeburt ist genauso sicher wie eine Geburt im Krankenhaus, sofern sowohl Mutter als auch Kind gesundheitlich in einem guten Zustand sind.
Gibt es Risikofaktoren wie beispielsweise Lageanomalie des Babys, Mehrlingsschwangerschaften oder Erkrankungen der Mutter kann eine Hebamme den Wunsch auf eine Hausgeburt ablehnen.
Ist diese jedoch medizinisch unbedenklich, gilt es, die Wohnung beziehungsweise das Haus auf die Geburt vorbereiten. Dafür machen Hebammen oft Hausbesuche und besprechen mit den werdenden Eltern, welche Anschaffungen, wie beispielsweise eine wasserfeste Unterlage, noch für die Geburt getätigt werden müssen.
Empfehlenswert ist, sich auch bei einer geplanten Hausgeburt trotzdem im nächstgelegenen Spital anzumelden, für den Fall, dass während der Geburt Komplikationen auftreten.
Ob eine Hausgeburt für einen selbst das richtige ist, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Natürlich gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile und jede Mama muss für sich selbst entscheiden, wie sie sich bei der Geburt am wohlsten fühlt.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Abhängig vom jeweiligen Hebammen-Tarif liegt der Preis für eine Geburt in den eigenen vier Wänden bei ungefähr 1.400 bis 1.600 Euro.
Eine teilweise Rückerstattung ist durch die Krankenkasse möglich, welche 80% des geltenden Kassentarifs für Hebammen/Vorsorgeuntersuchungen/Geburten übernimmt.
Gebären im Geburtshaus
Ist das eigene Zuhause nicht ideal geeignet für eine Geburt, aber eine ruhige und familiäre Atmosphäre ist der Gebärenden dennoch wichtig, dann ist die Geburt in einem Geburtshaus eine gute Alternative zur Hausgeburt.
Die Ausstattung ist an Kreißsaal Zimmer der Krankenhäuser angelehnt, wobei weniger technisch-medizinische Geräte zur Verfügung stehen.
Die Geburt wird nur von einer Hebamme betreut. Ansonsten darf noch der oder die Partner*in anwesend sein und in manchen Fällen ist auch ein Gynäkologe beziehungsweise eine Gynäkologin vor Ort.
Ähnlich wie bei einer Hausgeburt darf eine Geburt im Geburtshaus nur stattfinden, sofern sie unbedenklich ist. Treten während der Geburt Schwierigkeiten auf, wird die Mutter in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht.
Wassergeburt
Diese Art der Geburt geht auf den französischen Gynäkologen Frédéric Leboyer zurück.
Schon im alten Ägypten sollen Frauen ihre Kinder in Wasserbecken zur Welt gebracht haben. Heutzutage gibt es schon in fast allen österreichischen Spitälern eine Geburtsbadewanne oder ein Gebärbecken. Bei Kreißsaalführungen gibt es oft die Möglichkeit, das Becken schon während der Schwangerschaft mal auszuprobieren und sich damit vertraut zu machen.
Wenn frau sich entschließt, auf diese Weise zu entbinden, sollte sie dies dem Krankenhaus schon so früh wie möglich sagen, damit die Geburt entsprechend vorbereitet werden kann.
Was ist der Unterschied zwischen Geburtsbadewanne und Geburtsbecken?
Geburtsbadewannen sind fest verbaut, während Geburtsbecken beweglich und theoretisch überall aufstellbar sind.
Die Becken fassen ca. 600-700 Liter Wasser und sind relativ tief. Die Formen variieren von rund über oval bis zu sechseckig. Die Wassertemperatur beträgt zwischen 30 und 37 Grad bei der Geburt, kann aber natürlich entsprechend den Bedürfnissen der Schwangeren angepasst werden.
Oft gibt es auch eine Stufe im Becken, auf die sich die Schwangere setzen kann. Haltegriffe an den Wänden sind immer vorhanden.
Das Becken lässt genug Platz, sodass ein Arzt oder die Hebamme im Notfall eingreifen kann.
Wenn die Voraussetzungen passen, kann eine Wassergeburt auch zu Hause durchgeführt werden. Dies muss aber mit einer Hebamme sorgfältig geplant und für die Installation sollte genügend Zeit einkalkuliert werden.
Wie läuft eine Wassergeburt ab?
Prinzipiell unterscheidet sich der Ablauf einer Wassergeburt kaum von einer Entbindung ohne Wasser. Der gravierende Unterschied besteht darin, dass frau bei der Geburt mit dem Großteil des Körpers unter Wasser liegt.
Wie die Vorbereitung auf die Entbindung stattfindet, ist von Spital zu Spital unterschiedlich. Oft wird ein Einlauf durchgeführt, um zu verhindern, dass das Wasser später verunreinigt wird. Manchmal wird ein fixer Venenzugang gelegt, denn das erleichtert die Verabreichung von Medikamenten in einer fortgeschrittenen Phase der Geburt.
Das warme Wasser hat oft eine beruhigende Wirkung auf Entbindende und auch der Schwebezustand im Wasser trägt zu mehr Entspannung bei.
Das Wichtigste bei einer Wassergeburt ist, dass stets genug Personen im Raum anwesend sind, sodass die Gebärende im Notfall schnell aus dem Wasser gehoben werden kann.
Prinzipiell sind immer die Hebamme, ein Arzt oder eine Ärztin, der Geburtspartner oder die Geburtspartnerin und eine weitere Person bei der Geburt dabei.
Oft haben Schwangere die Sorge, das Baby könnte im Wasser ertrinken. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, denn Neugeborene verfügen über einen natürlichen Reflex, der sie daran hindert, unter Wasser Luft zu holen.
Die Nachgeburtsphase kann sowohl im Wasser als auch im Trockenen stattfinden.
Was sind die Nachteile einer Wassergeburt?
Was sind die Nachteile einer Wassergeburt?
Voraussetzungen für eine Wassergeburt:
Bestimmte Risikogruppen sollten von einer Wassergeburt absehen, da diese einfach zu gefährlich wäre.
HypnoBirthing
Die Techniken des HypnoBirthing wurden von Marie F. Mongan entwickelt. Die Idee dahinter ist, dass jede Frau schmerzfrei entbinden kann, so lange sie sich entsprechend auf die Geburt vorbereitet. Es geht darum, bestimmte Entspannungs- und Visualisierungstechniken zu üben und diese bei der Entbindung abzurufen.
Das Ziel ist, mögliche Sorgen und Ängste vor eine Geburt zu thematisieren, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und hinter sich zu lassen. Denn gerade die Angst vor Schmerzen kann dazu führen, dass diese während der Geburt als noch schlimmer empfunden werden. Frau verkrampft sich aus Angst noch mehr, was die Ausschüttung wichtiger Hormone hemmt, wie beispielsweise Oxytocin und Endorphine, die schmerzlindernd wirken.
Die Lösung liegt laut Marie F. Mongan in der Selbsthypnose. Schwanger lernen dabei, einen Zustand von Trance und Entspannung zu erreichen. Das Unterbewusstsein ist in solch einer Trance besonders empfänglich für positive Botschaften. Ängste können in diesem Zustand durch schöne Bilder und Assoziationen ersetzt werden. Frau soll den Umgang mit den Wehen erlernen. Dafür gibt es verschiedene Techniken:
Es wird empfohlen, ab der 15. Schwangerschaftswoche mit dem Üben der Techniken zu beginnen, um sich diese ohne Zeitdruck anzueignen.
Zum Erlernen der Techniken kann man entweder Seminare von Hebammen oder zertifizierten HypnotherapeutInnen besuchen, oder im Selbststudium mit Buch und Audio-CD üben.
Natürlich ist HypnoBirthing kein Versprechen, eine absolut schmerzfreie Geburt zu erleben. Jedoch hat sich gezeigt, dass Frauen durch diese Geburtsvorbereitung gelassener und weniger ängstlich während der Geburt sind. Außerdem kommen Schmerzmittel seltener zum Einsatz.
Ganz gleich, auf welche Weise eine Schwangere entbinden möchte, das Wichtigste ist, dass sie sich dabei wohlfühlt. Denn wenn die werdende Mutter entspannt ist, so ist die Geburt nicht nur für sie, sondern auch für ihr Baby ein schönes und positives Erlebnis.
Sources:
https://www.schwanger.at/arten-der-geburt.html
https://www.schwanger.at/artikel/verschiedene-arten-der-entbindung.html
https://anaesthesie.meduniwien.ac.at/anaesthesie-a/patientinneninformation/haeufig-gestellte-fragen-faq/was-ist-ein-kreuzstich-und-tut-das-weh/