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Babynahrung nach dem Stillen: Wie ernähre ich mein Baby gesund?

Unser Blogpost “Stillzeit ist wertvolle Mutter-Kind-Zeit” dreht sich rund um das Thema Stillen – seine Bedeutung, Alternativen und hilfreiche Tipps und Informationen.

Doch wie geht es nach dem Stillen weiter? Nahrung ist ein wichtiger Faktor in der Entwicklung eines Kindes. Daher sollten sich Eltern rechtzeitig über die richtige Ernährung ihres Babys informieren – dann kann nichts mehr schief gehen! 

Wann beginnt die Beikost – Zeit?

Ungefähr ab dem sechsten Monat können Babys nach und nach andere Nahrung, zusätzlich zur Muttermilch, aufnehmen.
Keinesfalls sollte damit jedoch vor der 17. Lebenswoche begonnen werden, da der Darm des Kindes zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig entwickelt ist.
Also wie weiß ich, wann genau der richtige Zeitpunkt ist, um Beikost einzuführen?
Dies hängt von den Zeichen ab, die mir mein Baby gibt. Folgende Anzeichen kann man beobachten, wenn die Zeit  für Beikost reif ist:

  1. Mein Baby wird alleine von Muttermilch beziehungsweise der Milchnahrung nicht mehr ganz satt.
  2. Andere Lebensmittel, also beispielsweise das Essen der Eltern oder der Geschwister, für das Kleinkind werden interessant. Es deutet dann darauf oder greift sogar danach.
  3. Das Baby lernt aufrecht zu sitzen.
  4. Der Zungenstoßrefelx, der einen Löffel aus dem Mund stoßen würde, lässt nach

Bei Unsicherheit bezüglich der Einführung von Beikost können auch Hebammen oder Ärzt*innen um Rat gefragt werden.

Am wichtigsten ist es jedoch, immer auf das eigene Gefühl zu hören und das Baby genau zu beobachten. Lass Dich also nicht unter Druck setzen von dem, was andere sagen – das Timing eines anderen Kindes muss nicht dem Timing deines Babys entsprechen.

Welche Nahrungsmittel eignen sich als Beikost?

Gerade für den Beginn gibts es ein paar grundsätzliche Regeln, an die man sich halten sollte: 

  1. Ab dem sechsten Monat: Ein Brei aus Kartoffeln, Getreide, Obst, gekochtes Gemüse und Fleisch.
  2. Ab dem achten Monat: Zusätzlich auch Stücke Brot, Gemüse oder Kartoffeln, die das Kind mit der Hand essen kann.
  3. Ab dem ersten Geburtstag: Die Kinder können genauso essen, wie der Rest der Familie.

Außerdem ist zu beachten, dass die Muttermilch beziehungsweise Milchnahrung das Baby bisher auch stets mit Flüssigkeit versorgt hat. Um sicherzustellen, dass das Kind auch weiterhin genug trinkt, muss es während der Beikostzeit auch an Wasser und ungesüßten Tee gewöhnt werden. 

Dass eine Umstellung auf Beikost nicht immer auf Anhieb klappt, ist vollkommen normal – also etwas Geduld und weiter probieren! Aller Anfang ist schwer! 

Wie beginnt man mit der Beikost?

Essentiell ist eine schrittweise Umstellung. Nach und nach sollen Milchmahlzeiten durch feste Mahlzeiten ergänzt, beziehungsweise ersetzt werden, bis das Baby ab dem ersten Geburtstag schließlich die gleichen Mahlzeiten wie die restlichen Familienmitglieder zu sich nehmen kann.
Dabei wird empfohlen, mit dem Ersetzen der Mittagsmahlzeit zu beginnen. 

Beikost vom 5. bis zum 7. Monat

Am Anfang sollte das Kind zu Mittag mit Brei aus Gemüse gefüttert werden. Dabei gilt: weniger ist mehr. Nicht zu viele Gemüsesorten auf einmal einführen, lautet die Devise. Am besten man startet mit einem Gemüse, wie zum Beispiel Karotten oder Zucchini, und testet dieses eine Woche lang. Sollte das Baby es gut vertragen, so können nach und nach andere Zutaten beigefügt werden und die Portionen auf bis zu 100g erhöht werden. 

Schlussendlich kann auch püriertes Fleisch angeboten werden.
Zu Beginn der Beikost kann die Mahlzeit noch mit Milch ergänzt werden. Nach zirka einem Monat sollte der Brei dann schon als vollwertige Mahlzeit aufgenommen werden, ohne die Ergänzung mit Milch.

Beikost vom 6. bis zum 8. Monat

Ist es gelungen, das Mittagessen von Milch auf einen Brei umzustellen, so kann sich an die nächste Mahlzeit herangewagt werden. Empfohlen wird, am späten Nachmittag oder am Abend einen Milch-Getreide-Brei einzuführen.
Auch für das Austesten der Getreidesorte gilt: zuerst mit einer beginnen und beobachten, wie gut das Baby sie verträgt. Hirse, Dinkel oder Hafer eignen sich gut für den Anfang. Wird das Getreide problemlos vertragen, so kann mit den Sorten variiert und wahlweise auch etwas Obst unter den Brei gemischt werden.

Wichtig zu beachten ist, dass Babys unter einem Jahr keine Kuhmilch zu sich nehmen dürfen. Daher müssen die Brei-Mischungen immer mit Milchnahrung angerührt werden. 

Beikost vom 7. bis zum 9. Monat

Nach rund einem weiteren Monat kann dann schlussendlich auch die dritte Mahlzeit durch einen Brei ersetzt werden, wobei es sich hierbei ebenfalls um einen Getreide-Brei handeln sollte. Im Unterschied zum Abendessen, empfiehlt es sich jedoch, am Morgen Wasser statt Milch zum Anrühren zu verwenden, um zu vermeiden, dass der Brei eine zu sättigende Wirkung hat.
Obst kann ebenfalls wieder hinzugefügt werden, doch in Maßen und Schritt für Schritt. Je nachdem, wie gut das Baby die Mischungen verträgt, kann beim Obst mit der Zeit auch variiert werden. 

Sind die ersten Zähnchen da, so ist diesen auch etwas zu kauen zu geben. Gemüse, Kartoffeln und Fleisch kann nun anstatt püriert zu werden, teilweise schon in kleinen Häppchen serviert werden, die leicht zu zerkauen sind. 

Der Sinn hinter der langsamen Einführung von Beikost liegt darin, dass sehr individuell auf jedes Baby eingegangen werden kann. Durch die schrittweise Einführung neuer Lebensmittel, ist es für Eltern leichter erkennbar, was das Kind verträgt und in welchen Fällen eventuell eine Unverträglichkeit vorliegt.
Kritiker dieser Art der Ernährungsumstellung geben zu Bedenken, dass es sich um einen mühsamen Prozess handelt, da nach der Einführung von Brei erst recht auf feste Nahrung umgestellt werden muss. Doch dabei muss man einwenden, dass die Gewöhnung an Brei und dann an feste Nahrung eine weitaus schonendere Methode für das Baby ist.

Ende des 12. Monats: feste Nahrung

Etwa in der Zeit um den 1. Geburtstag herum, kann bei den meisten Babys auf feste Nahrung umgestiegen werden.
Zu empfehlen sind zum Beispiel Vollkornprodukte, Honig, Frischkäse, ab und zu Fleisch, Hafer, Kartoffeln, Gemüse und verschiedenes Obst.
Wichtig ist, das Essen in kleine, mundgerechte Stücke zu zerkleinern – das erleichtert dem Kind das Kauen und Schlucken. 

Fertig Brei aus dem Glas oder selbstgemacht?

Beides möglich! Natürlich ist selbstgemachtes Essen zu bevorzugen, aber gerade für unterwegs oder wenn es schnell gehen muss, ist Gläschenkost sehr praktisch. 

Einige Dinge sind allerdings zu beachten, wenn man Brei aus dem Glas kauft:

  • Achte darauf, dass der Brei kein oder nur wenig Zucker und Salz enthält. Sieh dir dafür die Liste mit den Inhaltsstoffen genau an.
  • Das Baby sollte nicht ständig verschiedenen Brei-Sorten angeboten bekommen. Am besten beschränkt man sich auf drei bis vier.
  • Kauft man Obstmus, so ist die Anzahl an verschiedenen Obstsorten darin entscheidend. Weniger ist mehr!
  • Anstatt Brei mit Nudeln oder Reis zu wählen, greift man besser nach denen, die mit Kartoffeln gemacht sind. Die sind ballaststoffreicher!
  • Im Fall von Milch – Getreide Brei gilt: je einfach die Zusammensetzung der Zutaten, desto besser. Nur Milch, Getreide, Obst und eventuell etwas Zucker sollten enthalten sein.

Muss man Gläschenkost erwärmen?

Im Fall der Mittagsmahlzeit – ja. Da sollte das Baby warme Nahrung erhalten. Dafür ist ein Wasserbad am besten geeignet. Einfach Wasser erhitzen und das Essen kurz darin aufwärmen. Dabei den Brei immer wieder umrühren und dann sofort füttern.
Vorsicht: bevor das Baby den Brei bekommt, bitte kurz die Temperatur am Handrücken checken! Als Eltern sollte man den Löffel nicht in den Mund nehmen, da sonst Bakterien übertragen werden können. 

Babynahrung sollte nur einmal aufgewärmt und niemals warm gehalten werden, da sie sonst schnell schlecht wird. Isst das Kind eine Mahlzeit mal nicht vollständig auf – bitte nicht beim nächsten Mal wieder erhitzen. Man kann die verschiedenen Breisorten – statt sie neu aufgewärmt dem Baby zu geben – ganz einfach selber in einer Soße oder im Müsli essen.
Ist ein Glas mit Babynahrung angebrochen, so ist dieses nicht allzu lange haltbar. Verschlossen und im Kühlschrank kann es noch für etwas zwei Tage aufbewahrt werden. 

Babykost in der Mikrowelle erwärmen?

Ja, das ist möglich. Vor dem Füttern aber gut umrühren, damit sich die Hitze gleichmäßig verteilt. Temperatur prüfen nicht vergessen, um zu vermeiden, dass sich das Baby verbrennt. 

Allgemeine Tipps für die Ernährung von Babys

Prinzipiell ist es den Eltern überlassen, welche Art der Ernährung sie für ihr Baby bevorzugen. Doch egal wofür Ihr Euch entscheidet – das Wichtigste ist immer, die Signale des Kindes zu beobachten. Unbewusst zeigt dieses genau, was es braucht und was nicht. Spielt es zum Beispiel mehr mit der Beikost herum, anstatt sie tatsächlich zu essen, so ist das Baby eventuell noch nicht für reine Beikost bereit und sollte weiterhin ergänzend mit Milch ernährt werden. 

Außerdem gibt es einige Lebensmittel, die Babys im ersten Jahr nicht essen sollten. Dazu zählen Kuhmilch, Salz, Zucker, Honig und fettige Speisen.
Denke daran, dass die Geschmacksnerven erst entwickelt werden müssen. Daher ist es auch ratsam, Babys mit Brei aus nur einer Zutat zu füttern. Für Erwachsene scheint das Essen oft langweilig, aber stell Dir vor Du hast noch nie so was gegessen, dann kann das Zeit brauchen bis man lernt einzelne Geschmäcker zu identifizieren.
Eltern sollten zudem darauf achten, dass sich Kinder durch die Ernährung keine Infektionen einfangen und Unverträglichkeiten frühzeitig erkennen, die sich durch Erbrechen und Durchfall bemerkbar machen. 

Gerade im ersten Lebensjahr ist es essentiell, dass ein Baby alle wichtigen Nährstoffe zu sich nimmt, die es für die Entwicklung braucht. Sie haben einen besonders hohen Energiebedarf – höher als der von Erwachsenen – und brauchen daher gerade in Wachstumsphasen von bestimmten Nährstoffen eine größere Menge. Dann benötigt das Kind zum Beispiel mehr Eiweiß oder bei Erkältungen eine zusätzliche Zufuhr an Vitamin C. Solange gestillt wird, muss man sich als Eltern darüber keine Gedanken machen, denn das Kind bekommt alle notwendigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente über die Muttermilch zugeführt. Erst wenn es mit der Beikost losgeht, muss man vermehrt darauf achten, welche Lebensmittel das Baby zu sich nimmt und ob diese den gesamten Bedarf an Nährstoffen abdecken.
Dabei ist nicht zu empfehlen, mit Vitamintabletten oder dergleichen zu arbeiten, sondern die richtigen Lebensmittel auszuwählen. Einige der wichtigsten Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente für ein Baby sind:

  • Magnesium
  • Kalium
  • Eisen
  • Kalzium
  • Vitamin C
  • Jod
  • Zink
  • Flour
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Omega-6-Fettsäuren
  • Natrium
  • Vitamin D
  • Vitamin B2
  • Vitamin B12

Trinkt das Kind nicht mehr von der Brust, sondern fängt an, selbstständig zu essen, so ist es später von Vorteil, wenn von Anfang an gewisse Regeln eingeführt werden. Beispielsweise ist es wichtig, dass das Baby von Beginn an lernt, beim Essen in einem Hochstuhl zu sitzen und nicht auf dem Schoß der Eltern. Denn die spätere Umgewöhnung an einen Stuhl kann sich sonst als schwierig erweisen.
Kleiner Tipp für den Hochstuhl – Kauf: immer darauf achten, dass er leicht zu reinigen ist! 

Dass die Kinder erst lernen müssen mit Besteck umzugehen, versteht sich von selbst. Daher wird anfänglich noch viel mit den Händen gegessen. Trotzdem lohnt es sich, den Löffel schon mal neben den Teller zu legen, selbst wenn er noch nicht gleich benutzt wird. Babys beobachten Eltern und Geschwister beim Essen und werden mit der Zeit selbst nach dem Löffel greifen und versuchen, das Essverhalten der anderen Familienmitglieder zu imitieren.
Ergreift das Kind nicht von selbst die Initiative, sollten die Eltern, spätestens wenn die Motorik so weit entwickelt ist, dass das Baby einen Löffel halten kann, dem Kind den Löffel aktiv in die Hand geben. Flache Löffel erleichtern außerdem dem Baby das Essen.

Achtung: selbst wenn das Baby schon selbstständig essen kann, sollte es dabei nie alleine gelassen werden! Es bestehen alle möglichen Gefahren, allen voran, dass das Kind aus dem Hochstuhl fällt oder sich verschlucken könnte. Lass also nicht zu, dass ein kleiner Moment der Unachtsamkeit größeren Schaden anrichtet. 

All diese genannten Informationen sind Orientierungshilfen und dienen dazu, einen ungefähren Zeitplan für Eltern zu veranschaulichen, wann welche Art der Nahrung für ihr Baby optimal wäre.
Schlussendlich ist jedoch jedes Kind anders – daher muss nicht gleich Panik ausbrechen, nur weil das Baby den Brei anfangs nicht will oder Schwierigkeiten hat, im Hochstuhl zu sitzen. Eltern sollten stets auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kinder achten und sich in gewissen Maßen auch an diese anpassen. Schmeckt Euch einfach langsam in die wunderbare Welt der Lebensmittel!

Ernährst Du dich und dein Baby vegan? Oder denkts darüber nach? Lese hier mehr zum Thema.

Quellen

https://www.eltern-forum.at/ratgeber-news/beikost/

https://www.urbia.de/magazin/baby/stillen-und-ernaehrung/essensplan-fuers-erste-lebensjahr

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/altersgruppen/das-erste-jahr/richtige-ernaehrung/ernaehrung-nach-der-stillzeit/

https://breifreibaby.de/naehrstoffe-baby/

kindbyteam

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